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Hygiene in Hamburger Krankenhäusern II

Dienstag, 10.08.2010

Jährlich sollen in deutschen Krankenhäusern ca. 160.000 Menschen mit methicillinresistenten Staphylococcus-aureus-Stämmen (MRSA) infiziert werden. Unter MRSA versteht man im engeren Sinne Staphylococcus aureus-Stämme, die gegen alle bisher marktverfügbaren Antibiotika resistent sind. Nach Schätzungen sollen in deutschen Krankenhäusern auftretende Keime zu etwa einem Viertel antibiotikaresistent sein. Das vermehrte Auftreten von MRSA-Stämmen stellt in Deutschland seit Jahren ein ernst zu nehmendes krankenhaushygienisches Problem dar.

Ihre Ursache haben diese Infektionen oftmals in unzureichenden Hygienemaßnahmen im Klinikalltag, wie z.B. mangelndem Händewaschen.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene schätzte 2009, dass jährlich durch in deutschen Krankenhäusern zugezogene Infektionen etwa 40.000 Todesfälle zu verzeichnen sind.

Wie in der Senatsantwort auf die Anfrage der Abgeordneten Linda Heitmann im September 2009 ausgeführt wurde (19/4060), war die Anzahl der Fälle mit Erkrankung an MRSA in den Hamburger Krankenhäusern von 1.383 im Jahre 2006 auf 1.702 im Jahr 2008 angestiegen.

 

Ich frage den Senat:

 

1. Wie viele Erkrankungen durch multiresistente Keime MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) hat es im Jahr 2009 sowie im Jahr 2010 in Hamburg gegeben? (Bitte mit Angabe des Durchschnittalters sowie nach Geschlecht aufgeschlüsselt)

 

2. Gibt es mittlerweile Erkenntnisse darüber, wie viele Erkrankungen es in den jeweiligen Hamburger Kliniken gab und wenn ja, welche?

 

3. Gibt es mittlerweile Erkenntnisse darüber, wie viele Erkrankungen durch MRSA in den Hamburger Kliniken zum Tode führten und wenn ja, welche?

 

4. Welche Erkenntnisse haben Senat/ zuständige Behörde über die Entwicklungen hinsichtlich der Infektionen mit MRSA-Stämmen in Hamburger Krankenhäusern sowie bundesweit und worauf sind diese zurückzuführen?

 

5. Welche Untersuchungen/ Studien wurden bzw. werden zu den MRSA-Erkrankungen durchgeführt?

a. Wer hat sie zu welchem Zeitpunkt in Auftrag gegeben?

b. Von wem wurden/ werden die Untersuchungen/ Studien durchgeführt?

c. Welche Ergebnisse haben die Studien erbracht und welche Handlungsempfehlungen waren damit verbunden?

d. Inwieweit waren bzw. sind die Ergebnisse der Studien Grundlage für Entscheidungen des Senats/ der zuständigen Behörden?

 

6. Welche aktuellen Empfehlungen hinsichtlich des Schutzes vor MRSA-Infektionen in Krankenhäusern gibt es vom Robert-Koch-Institut?

a. Inwieweit werden diese Empfehlungen in den Hamburger Krankenhäusern umgesetzt?

b. Mit welchen Kosten sind diese Maßnahmen ggf. verbunden?