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KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Mittwoch, 07.05.2008

Am 1. Mai zogen pöbelnde und prügelnde Neonazis durch Hamburg. In ihrer Bilanz berichtete die Polizei davon, dass die Aggression von den Rechtsextremisten ausging. Wäre die Polizei nicht eingeschritten, hätte es durchaus Schwerverletzte und Tote geben können.

Aufklärung über die Gräueltaten des Nationalsozialismus und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart ist mehr denn je notwendig. Das gilt besonders für die junge Generation. Obwohl viele Schüler dringend über das verbrecherische Regime der Nazis informiert werden müssen, hat die Kulturbehörde die Gebühr für Gruppenführungen im KZ Neuengamme verdoppelt. Bisher kostete eine zweistündige Führung 20 Euro, in Zukunft sind es 40 Euro. Die Dreistundenführung ist von 35 auf 60 Euro gestiegen und die große Führung mit fünf Stunden von 50 auf 100 Euro. Die 50-prozentige Ermäßigung für Sonderschulen wurde fast komplett gestrichen.

Durch diese hohen Kosten steht zu befürchten, dass wesentlich weniger Menschen, insbesondere Schulklassen, die pädagogisch hochwertigen Führungen buchen werden und das Wissen über den Nationalsozialismus abnimmt.

 

 

Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fragen:

 

1. Wie viele Führungen sind seit der Neueröffnung der KZ Gedenkstätte im Jahr 2005 durchgeführt worden? Bitte nach Jahren und Besuchergruppen aufgliedern.

 

2. Steht die aktuelle Gebührenverdoppelung im Zusammenhang mit der Erhöhung der Honorare für die freiberuflichen Museumsführer und sollen so kompensiert werden?

 

3. Wenn ja, gibt es keine anderen Lösungen die Gebührenerhöhung zu vermeiden?

 

4. Wenn ja, warum sucht die Behörde den Weg über die Gebührenerhöhung und belastet damit die Schülergruppen?

 

5. Warum übernimmt die Kulturbehörde nicht die Kosten?

 

6. Verglichen mit anderen Gedenkstätten ist das KZ-Neuengamme teuer. Führungen im KZ-Buchenwald kosten für Schülergruppen 13 Euro, in Hamburg werden es 40-60 Euro sein. Ganztägige Führungen kosten in Hamburg bald 100 Euro, im KZ-Buchenwald aber nur 30 Euro. Warum sind die Führungen in Hamburg so teuer?