Mängel bei Maßgenauigkeiten des Großen Saals der Elbphilharmonie?

Dienstag, 08.06.2010

Federpakete, auf denen die Stahlkonstruktion des Großen Saals der Elbphilharmonie liegt, sollen für die Schall-Entkopplung zum restlichen Gebäude mit Hotel und Wohnungen sorgen. Der vorgesehene Abstand zu den darunter liegenden Betonrippen soll zwei Zentimeter, mit einer Toleranz von plus/minus fünf Millimeter betragen.

Nach Aussage der Architekten Herzog & de Meuron sollen mehrere Federpakete im Großen Saal mangelhaft sein. Aktuell festgestellte Abweichungen sollen weit über die üblichen Bautoleranzen hinausgehen. In einem Baubericht heißt es, dass anstelle von 20 mm bis zu 110 mm festgestellt wurden. Ursächlich sollen laut Mängelbericht der Architekten „ die fehlende Qualitätssicherung und Sorgfalt Hochtiefs zur notwendigen Einhaltung der erforderlichen Maßgenauigkeiten“ und die „Einsparung von Aufwendungen zur Sicherstellung der notwendigen Ausführungsqualität durch Hochtief“ sein.

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

 

1. Sind Federpakete des Großen Saals mangelhaft eingebaut und wenn ja, wie viele und welche Auswirkungen hat dies auf die Schall-Entkopplung?

 

2. Wurden Federpakete durch unsachgemäße Lagerung der Verschmutzung und der Feuchtigkeit ausgesetzt und wenn ja, welche Kosten hat dies zur Folge?

 

3. Mussten Federpakete nachjustiert werden, wenn ja, wie viele und aus welchen Gründen?

 

4. Wie hoch darf der Toleranzwert beim Abstand zwischen den Federpaketen und den Betonrippen für die Stahlkonstruktion des Großen Saals sein?

 

5. Bestehen aktuell Abweichungen beim Toleranzwert zwischen Federpaketen und den Betonrippen für die Stahlkonstruktion des Großen Saals und wenn ja, welche Auswirkungen hat dies:

 

a. auf die Schall-Entkoppelung?

 

b. auf die Statik des Gebäudes?

 

 

 

6. Wurden Messprotokolle für die Toleranzmessung der Federpakete angefertigt und wurden diese an die Architekten Herzog & Meuron weitergeleitet und wenn nein, warum nicht?

 

7. Existieren Hohlräume in der Betonschale des Großen Saals und wenn ja,

 

a. welche Folgen hat dies auf die Tragsicherheit des Gebäudes?

 

b. wurden von den Architekten weitere Vorgehensweisen in Bezug auf die Hohlräume vorgeschlagen und wenn ja, welche?

 

 

8. Teilt der Senat die Auffassung der Architekten Herzog & de Meuron, dass fehlende Qualitätssicherung und Sorgfalt Hochtiefs zu Maßungenauigkeiten geführt haben, wenn ja, welche Folgen hat dies für den Bau der Elbphilharmonie? Wenn nein, welche Auffassung hat der Senat von der Ausführungsqualität Hochtiefs?

 

 

Antwort des Senats