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Postbank verlässt den Osdorfer Born – Betroffene Bürger werden an das Lurup-Center verwiesen. Welche Erwartungen haben Post und Postbank an ihre Filialen hinsichtlich der Kundeninanspruchnahme?

Mittwoch, 02.02.2011

Nach dem Wegfall der mobilen Beratungsstelle am Osdorfer Born muss die Bevölkerung erleben, dass ein weiteres Infrastrukturangebot vor Ort im Laufe des Jahres verringert wird bzw. den Stadtteil verlässt. Die Post wird es nur noch in einem Laden und nicht mehr als eigenständige Filiale geben und die Postbank zieht zu Jahresende in die neue Filiale ins Lurup-Center.

 

Dies bedeutet, dass die Kunden der Postbank, welche bislang ihre Geschäfte am Standort Bornheide abwickeln konnten, künftig eine erhebliche Belastung haben. Insbesondere älteren Menschen und Hartz I-Empfängern ist es nicht zuzumuten, künftig vom Osdorfer Born nach Lurup zu laufen oder für die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus (die auch nur mit Umstieg möglich sein wird) Fahrgeld zu entrichten, das im Regelsatz nicht eingeplant ist. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind zudem auf Grund von Alter und Krankheit nicht in der Lage, den Weg zur neuen Filiale anzutreten. Die Borner Runde als Bürgerbeteiligungsgremium des Osdorfer Borns hat die Deutschen Postbank AG zum Verzicht auf die Schließung der Filiale Bornheide 45 aufgefordert.

 

Der Senat führt zudem auf meine Anfrage in der Drucksache 19/8490 aus, dass die Postbank weder die Deutsche Post AG noch die Deutsche Postbank AG Kundenzählungen nicht durchgeführt haben und filialbezogene Daten nicht veröffentlicht werden. Diese Aussage ist für die Menschen am Osdorfer Born natürlich unbefriedigend.

 

Daher frage ich den Senat:

 

1.) Seit wann hat die Deutschen Post bzw. die Postbank eine Filiale am Standort Eckhoffplatz in Lurup?

 

2.) Wenn keine Kundenzählungen vorgenommen werden: Wird diese Filiale nach Einschätzung der Post bzw. Postbank gut frequentiert? Hat sich die Kundenanzahl in den vergangenen Jahren erhöht?

 

3.) Seit wann hat die Deutschen Post bzw. die Postbank eine Filiale am Standort Bornheide am Osdorfer Born?

 

4.) Wenn keine Kundenzählungen vorgenommen werden: Wird diese Filiale nach Einschätzung der Post bzw. Postbank gut frequentiert? Hat sich die Kundenanzahl in den vergangenen Jahren erhöht?

 

5.) Ist dem Senat und den zuständigen Behörden der Protest der Borner Runde bzgl. der Verlagerung der Postbank bekannt? Wenn ja, wie beurteilt er diesen inhaltlich?

 

6.) Welche Möglichkeiten sehen der Senat und die zuständigen Behörden auf die Postbank dahingehend einzuwirken, ihren Schließungsbeschluss zu überdenken? Welche Aktivitäten haben der Senat und die zuständigen Behörden diesbezüglich durchgeführt?

 

7.) Von Bürgern vor Ort wird berichtet, dass die ARGE bei Nachfragen von Kunden u.a. auf die Postbank als Bankinstitut verweist. Dies erscheint dahingehend plausibel, da die ARGE ein Interesse haben kann, ihren Kunden kostengünstige Girokonten zu vermitteln. Werden von der ARGE und den zuständigen Behörden Hilfeempfängern bei Nachfrage Banken empfohlen?

 

a) Wenn ja, welche und aufgrund welchen Kriterien werden diese genannt?

b) Wenn nein, warum nicht? Gibt es von Seiten der Betroffenen keine entsprechenden Nachfragen?

 

8.) In der Drucksache 19/8490 führt der Senat aus, dass die Versorgung mit Postdienstleistungen durch die Eröffnung einer neuen Partnerfiliale der Deutschen Post AG im Umfeld des bisherigen Standortes sichergestellt wird.

 

a) Was bedeutet in diesem Falle „im näheren Umfeld“?

b) Können der Senat und die zuständigen Behörden diese Zahl quantifizieren? Wenn ja, wie und mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?

 

9.) In der Drucksache 19/8490 führt der Senat aus, dass nach Angaben der Postbank AG die Einzugsgebiete der bisherigen Standorte am Eckhoffplatz in Lurup und an der Bornheide in Osdorf sich aufgrund ihrer örtlichen Nähe so stark überschneiden, dass beide Standorte auf Dauer nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten.

 

a) Wie definiert die Postbank die Einzugsbereiche der Filialen?

b) Wie viel Menschen leben in den besagten Einzugsbereichen?

c) Warum hat die Überschneidung nicht bereits in der Vergangenheit einen der existierenden Standorte zur Disposition gestellt?