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Produktionsschulen – teure Plätze stehen leer

Donnerstag, 14.10.2010

Vor einem Jahr am 1.9. 2009 hat der Senat in Hamburg vier neue Produktionsschulen mit insgesamt rund 200 Plätzen eingerichtet. Wenig später wurden weitere Produktionsschulen eröffnet. Das Ziel des Senates ist die Einrichtung von insgesamt zehn Produktionsschulen mit 500 Plätzen in Hamburg.

In den Produktionsschulen sollen Jugendliche ohne Schulabschluss die Chance bekommen, durch praktisches Lernen in Produktion und Dienstleistung einen Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung zu gewinnen. Produktionsschulen werden von freien Trägern geführt.

Eine Produktionsschule produziert für den Verkauf und erbringt Dienstleistungen in der Region. Die Jugendlichen lernen also ganz praktisch im Produktionsprozess. Die Schulen kooperieren mit Betrieben in der Region, u. a. damit die Jugendlichen auch betriebliche Erfahrungen sammeln können. Das wichtigste Ziel ist es, bei den Jugendlichen das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen zu stärken. Damit sollen die Chancen von Jugendlichen ohne Schulabschluss auf eine berufliche Ausbildung verbessert werden.

Die freien Träger erhalten Zuweisungen von jährlich 7.800 Euro pro Schüler. Zum Anschub der Maßnahmen und zum Ausgleich der anfänglich niedriger anzusetzenden Einnahmen aus Auftragsarbeiten soll im ersten Betriebsjahr der Monatskostensatz, den die Produktionsschulen je Schüler erhalten, von 650 Euro (ein Zwölftel von 7.800 Euro) auf 750 Euro und im zweiten Betriebsjahr auf 700 Euro aufgestockt werden. Je Einrichtung mit 50 Plätzen wurden zudem bis zu 75.000 Euro, vornehmlich für die Einrichtung und Ausstattung von Werkstätten, als Investitionsmittel zur Verfügung gestellt.

 

Deshalb frage ich den Senat:

1. Wie viele Plätze waren jeweils am 1 April 2010., 1. Mai, 1.Juni., 1. Juli, 1. August. und am 1. September 2010 in den zu diesem Zeitpunkt bestehenden Hamburger Produktionsschulen nicht besetzt? Bitte die Zahlen für jede Produktionsschule einzeln aufführen.

2. Welche Maßnahmen wurden seitens der BSB ergriffen, um die freien Plätze zu besetzen?

3. Ursprünglich waren die Produktionsschulen als Angebot ausschließlich für schulpflichtige Jugendliche ohne Hauptschulabschluss geplant. Wurde der Kreis der Zugangsberechtigten verändert?

4. Wenn ja, wie, warum und für welchen Zeitraum?

5. Welche Angebote an den staatlichen Berufsschulen stehen den von den Produktionsschulen angesprochenen Jugendlichen alternativ offen?

6. Wie viele Jugendliche besuchten am 1.9.2010 die alternativen Maßnahmen der staatlichen Berufsschulen? Bitte die Zahlen für jede Maßnahme einzeln darstellen.

7. Sollen diese alternativen Maßnahmen an den staatlichen Berufsschulen im bisherigen Umfang aufrecht erhalten bleiben oder sind Veränderungen geplant?

8. Ggf. welche Veränderungen in welchem Umfang sind geplant?

9. Welche weiteren Maßnahmen will der Senat ergreifen, um die freien Plätze an den Produktionsschulen zu besetzen?