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Stadtteil-Lotsinnen Dulsberg II

Mittwoch, 29.10.2008

Das Projekt „Stadtteil-Lotsinnen“ in Trägerschaft der Aqtivus gGmbH ist Ende Mai 2008 ausgelaufen. Finanziert wurde das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds und durch die Behörde für Wirtschaft und Arbeit.

Ziel des Lotsinnen-Projekts war die Unterstützung von Dulsberger Familien bei der Förderung ihrer Kinder. Die Stadtteil-Lotsinnen vermittelten dazu von Juli 2007 bis Mai 2008 geeignete Angebote im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Bei Einverständnis der Eltern wurden auch Hausbesuche durchgeführt.

Eine Besonderheit des Projekts war der Hintergrund der Lotsinnen. Die 19 im Projekt tätigen Frauen deckten durch ihren vielfältigen Hintergrund eine breites Sprachspektrum ab, waren selbst Mütter und Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen. Sie nahmen für Ihre Tätigkeit an einer fünfmonatigen Schulung teil und waren im Projekt als sogenannte „Ein-Euro-Jobber“ eingesetzt. Diese Frauen sind jetzt als Lotsinnen ausgebildet und können auch in anderen Stadtteilen arbeiten.

Das Projekt stieß im Stadtteil und in den Medien auf eine breite positive Resonanz. Der Bedarf an Unterstützung von Familien bei Bildungs- und Erziehungsfragen ist nach wie vor vorhanden. Dies belegt zuletzt der Jahresbericht 2007 der bezirklichen Ämter zum Kinderschutz, der ein wachsendes Arbeitsaufkommen im Bereich des Kinderschutzes konstatiert.

Die Stadtteil-Lotsinnen leisteten aufsuchende Familienarbeit, also genau das, was die Enquete-Kommission zu Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulentwicklung empfiehlt, um frühzeitig Entwicklungs- und Lerndefiziten bei Kindern entgegen zu wirken (Drs. 18/6000).

 

In seiner Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage zu den Stadtteil-Lotsinnen (Drs. 19/801) konnte der Senat keine Aussage darüber machen, ob eine Fortsetzung von Stadtteil-Lotsinnen-Projekten geplant ist. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

1. Sind die Planungen der zuständigen Behörde im Hinblick auf die Fortsetzung von Stadtteil-Lotsinnen-Projekten mittlerweile abgeschlossen?

a. Wenn ja, wie sehen die konkreten Planungen aus? Wann, wo und mit welcher personellen und finanziellen Ausstattung sind weitere Stadtteil-Lotsinnen-Projekte geplant? In welcher Form werden die bereits ausgebildeten Lotsinnen eingebunden?

b. Wenn nein, wann sind die Planungen voraussichtlich abgeschlossen?

c. In welcher Form werden welche Bürgerschaftsausschüsse an den Planungen beteiligt?

2. In der bereits erwähnten Drucksache 19/801 wurde nach Angeboten aufsuchender Familienarbeit im Sinne der Enquete-Kommission zu Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulentwicklung gefragt (Drs. 18/6000). Als Beispiel aufsuchender Familienarbeit nannte der Senat in seiner Antwort u.a. die Eltern-Kind-Zentren. Auf der Homepage der zuständigen Behörde werden Eltern-Kind-Zentren als „Treffpunkte für Familien mit Kindern unter drei Jahren“ charakterisiert.

a. Wie definiert der Senat bzw. die zuständige Behörde „aufsuchende Familienarbeit“?

b. Welche aufsuchenden Tätigkeiten führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Eltern-Kind-Zentren durch?