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Stadtteil-Lotsinnen Dulsberg - Projekt ausgelaufen, Bedarf weiterhin auf dem Dulsberg und in anderen Stadtteilen vorhanden

Dienstag, 22.07.2008

Das Projekt „Stadtteil-Lotsinnen“ in Trägerschaft der Aqtivus gGmbH ist Ende Mai 2008 ausgelaufen. Finanziert wurde das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds und durch die Behörde für Wirtschaft und Arbeit.

Ziel des Lotsinnen-Projekts war die Unterstützung von Dulsberger Familien bei der Förderung ihrer Kinder. Die Stadtteil-Lotsinnen vermittelten dazu von Juli 2007 bis Mai 2008 geeignete Angebote im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Bei Einverständnis der Eltern wurden auch Hausbesuche durchgeführt.

Eine Besonderheit des Projekts war der Hintergrund der Lotsinnen. Die 19 im Projekt tätigen Frauen deckten durch ihren vielfältigen Hintergrund eine breites Sprachspektrum ab, waren selbst Mütter und Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen. Sie nahmen für Ihre Tätigkeit an einer fünfmonatigen Schulung teil und waren im Projekt als sogenannte „Ein-Euro-Jobber“ eingesetzt. Diese Frauen sind jetzt als Lotsinnen ausgebildet und können auch in anderen Stadtteilen arbeiten.

Das Projekt stieß im Stadtteil und in den Medien auf eine breite positive Resonanz. Der Bedarf an Unterstützung von Familien bei Bildungs- und Erziehungsfragen ist nach wie vor vorhanden. Dies belegt zuletzt der Jahresbericht 2007 der bezirklichen Ämter zum Kinderschutz, der ein wachsendes Arbeitsaufkommen im Bereich des Kinderschutzes konstatiert.

Die Stadtteil-Lotsinnen leisteten aufsuchende Familienarbeit, also genau das, was die Enquete-Kommission zu Konsequenzen der neuen PISA-Studie für Hamburgs Schulentwicklung empfiehlt, um frühzeitig Entwicklungs- und Lerndefiziten bei Kindern entgegen zu wirken (Drs. 18/6000).

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat bzw. die zuständige Behörde:

1. Liegt der zuständigen Behörde ein Abschlussbericht des Lotsinnen-Projekts vor?

1.1. Wenn ja, ist beabsichtigt, den Bericht der Bürgerschaft zur Verfügung zu stellen?

1.2. Wenn nein, wann liegt ein Abschlussbericht voraussichtlich vor? Ist beabsichtigt diesen der Bürgerschaft zur Verfügung zu stellen?

2. Wie beurteilt der Senat bzw. die zuständige Behörde das Projekt der Stadtteil-Lotsinnen?

3. Plant der Senat bzw. die zuständige Behörde, Stadtteil-Lotsinnen-Projekte weiter zu fördern?

3.1. Wenn ja, wann? In welchen Stadtteilen?

3.2. Wenn nein, warum nicht?

4. Welche Angebote aufsuchender Familienarbeit im Sinne der Enquete-Kommission gibt es in Hamburg 2008? Bitte aufschlüsseln nach Stadtteilen und MitarbeiterInnenzahl. Sind darüber hinaus weitere Angebote geplant?