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Warum bekommt Rothenburgsort keine Fahrradleihstation? (II)

Montag, 19.07.2010

 

Das StadtRAD in Hamburg verbindet Mobilität, Klimaschutz und Gesundheitsförderung miteinander. Die Möglichkeit, ohne Stau und Gedränge an der frischen Luft von einem Ort zum anderen zu kommen, nutzen nicht nur Touristinnen und Touristen, sondern auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Hamburg. Die StadtRAD-Nutzerinnen und -Nutzer können Hamburg aus einer anderen Perspektive kennenlernen und schnell ihr Ziel von der Bus- und Bahnstation erreichen. An über 70 Stationen (850 Leihfahrräder) kann man in Hamburg das Verleihsystem schon nutzen. Im Laufe des Jahres 2010 soll das System auf über 80 Stationen mit 1.000 Leihfahrrädern ausgeweitet werden (Vervollständigung der ersten Ausbaustufe).

 

Im Hamburger Süden/Osten, die eine vergleichsweise sehr schlechte Versorgung zu beklagen haben, hat im Rahmen der ersten Ausbaustufe bisher einzig die Veddel eine Fahrradleihstation erhalten, alle weiteren noch vorgesehenen Stationen liegen nördlich der Elbe.

 

Auch Rothenburgsort war dabei bisher nicht als Standort nicht vorgesehen, obwohl im Einzelplan 6 Haushaltsplan 2009/2010 der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (Drs. 19/4906) bei den Maßnahmen zum Handlungsfeld Mobilität aufgeführt wird, dass das Fahrradleihsystem in Richtung Osten weiter ausgedehnt werden soll.

 

Der Stadtteil Rothenburgsort ist weniger als vier Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt und es gibt hier viele mögliche Fahrradnutzer. Hinzu kommt die unmittelbare Anbindung an Kaltehofe und die Vier- und Marschlande als beliebte Ausflugsziele.

Nicht nur das Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz, Teile der BSU und Dataport sind hier mit über 2.000 Beschäftigten vor Ort, auch das Bridge Inn Hotel mit 96 Zimmern, das Elbbrücken Hotel mit 42 Zimmern, das Holiday Inn Hotel mit 385 Zimmern und die Elb-Residence Appartements sind in Rothenburgsort angesiedelt. Ein verbesserter Fahrradweg entlang des Großmarktes nach Rothenburgsort ist zurzeit vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer in Planung.

 

Auf meine Schriftliche Kleine Anfrage (Drs. 19/6258) hatte der Senat geantwortet, dass in der ersten Ausbaustufe keine StadtRAD-Station in Rothenburgsort berücksichtigt werden konnte, weil ein Zusammenhang mit dem übrigen Stationsnetz aufgrund der geografischen Lage des Stadtteils nur sehr eingeschränkt gegeben wäre. Im Rahmen der zweiten Ausbaustufe sollte nach Angaben des Senats eine Ausdehnung nach Rothenburgsort geprüft.

 

In der Drucksache 19/6654 hat der Senat nun mitgeteilt, an welchen Standorten für die zweite Ausbaustufe (Realisierung 2011) Leihstationen vorgesehen sind. Hier findet sich nun eine Ausdehnung bis weit nach Wandsbek hinein.

In Richtigung Süd-Ost ist einzig eine Station am Bürgerhaus Wilhelmsburg vorgesehen.

 

 

Dies vorausgeschickt, frage ich den Senat:

 

1. Der Senat hatte in Beantwortung meiner schriftlichen Kleinen Anfraeg (19/6258) mitgeteilt:

 

„Rothenburgsort hat nach Einschätzung der zuständigen Behörde aufgrund seiner strukturellen Voraussetzungen (Bevölkerung, Arbeitsplätze, Hotels, Freizeitmöglichkeiten) grundsätzlich Potenzial für eine oder zwei StadtRAD-Stationen.“

 

Dessen ungeachtet hat die zuständige Behörde, die über die Einrichtung von Standorten entscheidet, sich gegen eine StadtRAD-Station in Rothenburgsort entscheiden.

Warum?

 

 

2. Der Senat hatte weiter mitgeteilt : „Eine attraktive Radverkehrsverbindung zwischen Innenstadt und Rothenburgsort würde sich nach Einschätzung der zuständigen Behörde voraussichtlich positiv auf die Nutzungsfrequenz einer StadtRAD-Station in Rothenburgsort auswirken“.

 

2.1. Wie ist der augenblickliche Planungsstand hinsichtlich der sogenannten „Oberhafen-Connection“ (Radwegverbindung über das Großmarkt-Gelände)?

 

2.2. Wie stellen sich hierbei die Kosten dar, hat es Anpassungen seit Bekanntwerden der letzten Kostenschätzung bzw. Realisierungsplanungen gegeben?