Wie steht es um die Universiade (World University Games) 2015 in Hamburg?

Montag, 21.07.2008

Die Universiade ist gemessen an der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die zweitgrößte Multisportveranstaltung, direkt nach den Olympischen Spielen. Der Weltdachverband Federation internationale du Sport Universitaire (FISU) richtet diese Spiele alle zwei Jahre als Sommer- sowie als Winterspiele aus. Mit seinen 141 Mitgliedsländern haben die Spiele eine internationale Reichweite und bringen regelmäßig die Topathleten von Morgen heraus.

Die letzte und bisher einzige Universiade auf deutschem Boden fand 1989 in Duisburg statt. Damals ist Deutschland als Ausrichter allerdings nur eingesprungen, weshalb die Universiade nur mit einem reduzierten Wettkampfprogramm durchgeführt wurde.

 

In Deutschland wird der Hochschulsport durch den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) organisiert. Diesem gehören über 160 Hochschulen mit ca. 1,6 Millionen Studenten an. Zu der letzten Universiade 2007 in Bangkok konnte der adh 175 Personen entsenden und Deutschland belegte im Ergebnis den respektablen Platz 7 in der Medaillenwertung.

 

Um sich weiterhin als Sportstadt in internationalen Fokus zu stellen, hat Hamburg sich aufgrund eines Beschlusses der Bürgerschaft (Drs. 18/6872) entschieden, sich für die Sommer-Universiade 2015 zu bewerben und hat am 19.11.2007 den einstimmigen Zuschlag der Mitgliederversammlung des adh erhalten. In den Sportarten Basketball, Fechten, Fußball, Judo, Kunst- und Geräteturnen, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasser- und Turmspringen und Wasserball (nur für Männer), sowie in mindestens drei weiteren optionalen Sportarten aus dem Kanon der FISU-Sportarten, sollen demnach Studenten aus der ganzen Welt in Hamburg um Siege und Medaillen kämpfen.

 

Eine Entscheidung soll im Mai 2009 fallen und der Präsident der FISU, George E. Killian, zeigte sich bei seinem Besuch 2008 schon sichtlich begeistert von den Möglichkeiten, die Hamburg zu bieten hat. Eine Durchführung der Universiade wäre eine große Gelegenheit, eines der größten Sportereignisse der Welt nach Hamburg zu holen und wäre vor dem Hintergrund der gescheiterten Olympiabewerbung für die Spiele 2012 und der Absage des Ersten Bürgermeisters für künftige Bewerbungen eine Erfolg versprechende Visitenkarte für eine Bewerbung späterer Olympischer Spiele.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

 

1. Wann wurden Gespräche mit dem Bundesminister für Sport geführt?

a. Welche Ergebnisse hatten die Gespräche?

b. Hat der Bund Zusagen zur Übernahme von Kosten gemacht?

i. Wenn ja, in welcher Höhe und für welche Bereiche?

ii. Wenn nein, warum nicht?

c. Wurde mit weiteren Mitgliedern des Bundeskabinetts Gespräche geführt? Mit wem und mit welchem Ergebnis?

2. Wann wurden Gespräche mit den zuständigen Hochschulsportorganisationen geführt?

a. Welche Zusagen wurden den Organisationen gemacht?

b. Welche Zusagen wurden seitens der Organisationen getätigt?

3. Wurden Gespräche mit der Hamburger Wirtschaft mit dem Ziel der Förderung der Bewerbung bzw. Ausrichtung der Universiade seitens des Senats bzw. seiner Mitglieder geführt?

a. Wenn ja, mit welchen Unternehmen bzw. Kammern und mit welchem Ergebnis?

b. Wenn nein, warum nicht?

 

4. Welche Kosten entstehen für aufgrund der Ausrichtung der Universiade?

a. Welche Kosten entstehen bzw. entstanden bereits für die Bewerbung? Wer hat diese getragen?

b. Welche Kosten fallen für die Ausrichtung an? Wer wird diese tragen? Wie hoch ist der Anteil der FHH?

5. Welche direkten Einnahmen sind zu erwarten? Bitte aufschlüsseln nach erwarteter Höhe und Einnahmetitel.

6. Welche indirekten Einnahmen sind für die Hamburger Wirtschaft bzw. die Finanzbehörde zu erwarten?

7. Welche Einnahmen werden durch den Verkauf von Medienrechten erzieht und in welcher Höhe kommen diese der FHH zu?

8. Bis zu welcher Höhe will der Senat sich an den Kosten der Universiade beteiligen?

 

9. Mit wie vielen Besuchern der Wettkämpfe bzw. der Stadt Hamburg rechnet der Senat im Zusammenhang mit der Universiade?

 

10. Derzeit sind zwei verschiedene Dorfvarianten in der Diskussion. Für welche Variante wurde sich entschieden bzw. ist in der engeren Wahl?

11. Welche Kriterien wurden für die Entscheidung zu Grunde gelegt?

 

12. Das Millerntor-Stadion, welches als Austragungsort fungieren soll, soll 2014 fertig gestellt werden. Allerdings gab es schon bei dem Bau der ersten Tribüne eine Verzögerung von einem Jahr. Hat der Senat schon Maßnahmen zu Sicherung der pünktlichen Fertigstellung getroffen?

i. Wenn ja welche und wenn nein warum nicht?

 

Antwort des Senats