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Wirtschaftliche Lage und Perspektiven des Auswandermuseums BallinStadt

Mittwoch, 12.05.2010

Im Herbst 2009 sorgten die schlechten Besucherzahlen des Museums BallinStadt, die weit hinter den kalkulatorischen Erwartungen zurückblieben, für Schlagzeilen. In der darauf folgenden öffentlichen Debatte schoben sie die Betreiber einerseits und die Kulturbehörde andererseits den schwarzen Peter zu, wer für die Misere verantwortlich sei: Die Mängel des Museums und seiner Betreiber hinsichtlich Konzeption, Präsentation und Marketing, oder die mangelnde Unterstützung seitens des Senats in Form von Marketingmaßnahmen, Ausschilderung oder stadträumliche Entwicklung der Veddel im Allgemeinen.

In Folge dieser Berichte, zweier Anfragen seitens des Fragestellers (Drs. 19/4566 und 19/4931) sowie eines Krisentreffens bei der Kultursenatorin wurden eine Reihe unterstützender Maßnahmen in Aussicht gestellt, die teilweise bereits umgesetzt wurden (neue Ausschilderung vom S-Bahnhof Veddel-BallinStadt zum Museum, zweifache kurzzeitige Plakatwerbung in der Stadt). Außerdem hat sich ein Freundeskreis des Museums mit teilweise prominenter und gewichtiger Beteiligung gegründet, der seinerseits das Museum unterstützen will.

Nunmehr wollte sich der Kulturausschuss der Bürgerschaft in einer Sitzung vor Ort über den aktuellen Stand und die Entwicklung des Museums informieren. Von der Museumsleitung bzw. der Betreibergesellschaft wurde diese Einladung jedoch kurzfristig zurückgezogen mit der Begründung, ein Einblick der Abgeordneten in die Geschäftsentwicklung des Museums sei nicht erwünscht.

Dieser Vorgang gegenüber einem Parlamentsorgan ist nicht nur befremdlich für eine Institution, die gleichzeitig die Unterstützung der Stadt einfordert und genießt, sondern gibt auch Anlass zu großer Sorge über die wirtschaftliche Entwicklung des Museums.

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

1. Wie bewertet der Senat bzw. die zuständige Behörde die Ausladung des Kulturausschusses der Bürgerschaft seitens des Museums BallinStadt bzw. die Weigerung der Museumsleitung bzw. Betreibergesellschaft, dem Kulturausschuss die Entwicklung der Besucherzahlen offen zu legen.

 

2. Wie haben sich die monatlichen Besucherzahlen des Museums BallinStadt, sowie vergleichend dazu die monatlichen Besucherzahlen des Museums für Hamburgische Geschichte, des Altonaer Museums, des Helms-Museums, des Museums der Arbeit sowie des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven vom November 2009 bis heute entwickelt?

 

3. Wie bewertet der Senat bzw. die zuständige Behörde die unter 1. genannten Besucherzahlen des Museums BallinStadt und ihrer Entwicklung?

 

4. a) Wie lauten die gegenwärtigen Eintrittspreise des Museums?

b) Wie bewertet die zuständige Behörde diese in Relation zu den anderen Museen, besonders auch den privaten, in der Stadt Hamburg?

 

5. Welche der in den Drs. 19/4566 und 19/4931 angekündigten unterstützenden Maßnahmen seitens der Stadt bzw. der HHT und HMG wurden bisher in welchem Umfang umgesetzt, und wie schätzt der Senat bzw. die zuständige Behörde ihre Wirkung ein?

 

6. Welchen weiteren Unterstützungsmaßnahmen seitens der Stadt bzw. der HHT und HMG sind vorgesehen bzw. werden umgesetzt?

 

7. In den Drucksachen 19/4931 und 19/4566 räumt der Senat bzw. die zuständige Behörde offen ein, in der Vergangenheit mit der Konzeption und der betrieblichen Umsetzung des Museums nicht zufrieden gewesen zu sein. Hält der Senat bzw. die zuständige Behörde die Konzeption und betriebliche Umsetzung des Museums inzwischen für gut genug, um die gesetzten Ziele hinsichtlich Attraktivität und Besucherzahlen zu erreichen, oder besteht weiterhin Kritik und Verbesserungsbedarf aus Sicht des Senats bzw. der zuständigen Behörde? Wenn letzteres der Fall ist: Worin besteht die Kritik? Wo sieht der Senat bzw. die zuständige Verbesserungsbedarf? Und was tut er bzw. sie dafür, um die entsprechenden Verbesserungen zu erreichen?