Zum Hauptinhalt springen

Zuhauskraftwerke – was wurde aus der Förderung?

Mittwoch, 17.11.2010

Im September 2009 stellte der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick der Öffentlichkeit sein Projekt „Schwarmstrom“ vor. Die Idee besteht darin, Strom aus vernetzten intelligent gesteuerte dezentralen sog. ZuhauseKraftwerken zu erzeugen und ins Netz zu speisen, wenn z.B. Strom aus Erneuerbarer Energie nicht zur Verfügung steht. Das Unternehmen plante, 100.000 Zuhausekraftwerke zu vernetzen zu einem dezentral organisierten und zentral steuerbaren „Großkraftwerk“. Die gasgetriebenen Zuhauskraftwerke versorgen ihre „Hauskunden“ jederzeit mit Wärme, die gespeichert wird, und geben Strom ins Netz ab, wenn der Strompreis und der Bedarf entsprechend hoch sind.

 

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat eine Förderung in Höhe von zwei Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um in öffentlichen Einrichtungen der Stadt ZuhauseKraftwerke zu erreichten. Damit sollte in der Hansestadt bundesweit erstmalig ein dezentrales Kraftwerk aus 100 kleinen Kraftwerkseinheiten zusammengestellt werden, die über eine intelligente Steuerung zu einem virtuellen Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung zusammengeschaltet werden. Zuhause-Kraftwerke sollte eingebaut werden, wenn Heizungsanlagen erneuert werden müssten.

Die Anlagen basieren auf Erdgasmotoren von VOLKSWAGEN und versorgen lokale Gebäude mit Wärme und das öffentliche Netz mit Strom. Die Versorgungssicherung wird über intelligente Steuerung gesichert. Die geplanten 100 Anlagen wären in der Lage, pro Jahr 1.600 Tonnen Co2 einsparen.

 

 

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

1. Sind bereits öffentliche Einrichtungen aufgrund erneuerungsbedürftiger Heizzentralen für einen möglichen Einbau von Zuhauskraftwerke vorgesehen?

 

a. Wenn ja – welche?

b. Wenn nein – warum nicht?

 

2. Ist die Umsetzung des Konzepts Schwarmstrom durch den Einbau von ZuhauseKraftwerke bereits konkret geplant?

 

a. Wenn ja – an welchen Standtorten und in welchem Planungs- bzw. Realisierungsstand ist das Projekt und wie weit ist eine Vernetzung bereits möglich und geplant?

b. Wenn nein – warum nicht?

 

3. Hat die Behörde zusammen mit dem Unternehmen ein Konzept zur Realisierung dieses Projektes entworfen?

 

a. Wenn ja – wer war an der Aufstellung des Konzepts beteiligt und wie sehen die Eckdaten aus?

b. Wenn nein – warum nicht?

 

4. Welche Arbeits- und Gesprächszusammenhänge bestehen zwischen der Behörde und dem Unternehmen Lichtblick?

 

5. Aus welchem Titel wurden die zwei Mio. Euro zur Verfügung gestellt?

 

a. Wie viel Geld ist abgeflossen und mit konkreten Maßnahmen belegt?

b. Welche Reste werden sich vermutlich bis Jahresabschluss ergeben?

c. Werden die Reste übertragen?

 

6. Wird das Projekt vom Senat/Fachbehörde in den Jahren 2011/2012 weiter betrieben?

 

a. Wenn ja – welches Ziel mit welchem Zeit- und Maßnahmenplan gibt es?

b. Wenn nein – warum nicht?