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Zukunft der Leseclubs nach den millionenschweren Sparvorgaben

Mittwoch, 06.10.2010

Nachdem in den letzten Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Bücherhallen geschlossen wurden, haben sich in vielen Stadtteilen durch privates Engagement neue Leseförderungsinitiativen in Leseclubs oder Lesecafés etabliert. In der

Regel sind die Angebote am Bedarf des Stadtteils ausgerichtet und wenden

sich im Schwerpunkt an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter.

 

So auch im Hamburger Westen: Nachdem im Jahre 2005 die Bücherhalle in Lurup ersatzlos geschlossen wurde, bemüht sich dort das Stadtteilkulturzentrum um ein Angebot für die Menschen vor Ort. In Iserbrook hat sich nach der Schließung der dortigen Bücherhalle im vergangenen Jahr ein Leseclub etabliert. Auch in Rissen gibt es entsprechende Bestrebungen des Bürgervereins, auch wenn dies natürlich eine Bücherhalle nicht ersetzen kann.

 

Die Fachstelle der Bücherhallen Hamburg unterstützten diese Angebote zum

Teil durch Überlassung von Medien, Mobiliar, fachliche Beratung beim

Bestandsaufbau und anderen Leistungen. Wenn nun jedoch die Stiftung Hamburger Öffentlicher Bücherhallen (HÖB) nach den Sparvorstellung des Schwarz-Grünen Senats für die Jahre 2011 und 2012 um jeweils 1 Millionen Euro gekürzt wird und ab dem Jahr 2013 weitere 500.000 Euro dauerhaft weniger als Förderung zur Verfügung gestellt wird, fragen sich die Menschen vor Ort zu Recht, ob dies eine Einsparung bei den Hamburger Leseclubs bedeuten wird: Diese werden zwar nicht finanziell von der HÖB gefördert (vgl. Drucksache 19/4534), erhalten jedoch materielle Unterstützung wie Mobiliar, mit Ausstattungsgegenstände und Medien zum Verleih.

Zur Klärung frage ich den Senat:

 

1. Wie beurteilen der Senat und die zuständigen Behörden die Arbeit der Leseclubs grundsätzlich?

2. Wie beurteilen der Senat und die zuständigen Behörden die Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung dieser Leseclubs, damit diese ihr Angebot aufrecht erhalten sowie ggf. erweitern können?

3. Wie viele Menschen nutzen nach Kenntnis der zuständigen Behörden des Angebots der Leseclubs? Bitte getrennt nach den vorhandenen Standorten darstellen.

4. In der Drucksache 19/4534 vom 13.11.2009 berichtete der Senat von sieben Leseclubs, nämlich der Kinderbücherei Bahrenfeld, dem Lesecafé Dulsberg, dem Leseclub Grindel, dem Lesercafé Lurup dem Leseclub Kolibri, dem Leseclub Sasel und der Stadtteilbücherei Veddel Aktiv.

Hat sich die Zahl des Leseclubs seit dem verändert? Welche sind dazu gekommen oder welche dieser Leseclubs mussten geschlossen werden?

5. In der Drucksache 19/4534 führt der Senat aus, dass die zuständigen Behörden im Einzelfall finanzielle Unterstützung für die Erstausstattung und/oder den laufenden Betrieb gewähren. Welche Unterstützungsleistungen wurden diesbezüglich in den vergangenen Jahren

a) beantragt und

b) bewilligt? Bitte aufzählen.

6. Welche Etats stehen hierfür bei den zuständigen Behörden zur Verfügung und welche Gesamtsumme wird hier vorgehalten?

7. Weiter wird in der Drucksache 19/4534 ausgeführt, dass die HÖB die Leseclubs durch die Schulbibliothekarische Arbeitsstelle (SBA) sowie Ausstattungsgegenständen aus aufgegebenen Standorten unterstützt. Welche Haushaltsmittel werden für die SBA vorgehalten und kann abgeschätzt werden, welcher Anteil hiervon auf die Unterstützung der Leseclubs anfällt? Wenn ja, bitte ausführen? Wenn nein, warum nicht?

8. Gibt es vor dem Hintergrund der o.g. Sparbeschlüsse des Senats von Seiten der zuständigen Behörden und / oder der HÖB Überlegungen oder Planungen, die Unterstützung der Leseclubs zu beschränken oder zu kürzen? Wenn ja, wie und in welcher Höhe?