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Ein Schwimmbad für Oberbillwerder

Mittwoch, 26.04.2023

Der Bezirk Bergedorf hat derzeit ca. 131.000 Einwohnende. Bergedorf ist ein wachsender Bezirk. Mit dem 105. Stadtteil Oberbillwerder befindet sich in Bergedorf das zweitgrößte Stadtentwicklungsgebiet Hamburgs. In den nächsten Jahren sollen in Oberbillwerder bis zu 6.000 neue Wohnungen und 5.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Zudem sind ein Bildungs- und Begegnungszentrum, zwei Grundschulen, bis zu 14 Kitas und zahlreiche weitere soziale Einrichtungen geplant. Auch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) plant, mit dem Campus Bergedorf nach Oberbillwerder zu ziehen. So werden tausende Studierende zusätzlich für einen lebendigen Stadtteil sorgen.

Oberbillwerder soll auch Modellstadtteil der „Active City“ werden. Gesundheit, Ernährung und Sport werden eine besondere Rolle in der Gestaltung des Stadtteils spielen. Neben Sport- und Grünanlagen, die den Stadtteil prägen werden, ist auch ein neues Schwimmbad geplant. Sport und Bewegung werden somit zu einem relevanten identitätsstiftenden Faktor, sowohl im öffentlichen Raum als auch bei der Errichtung der sozialen Infrastruktur, einnehmen und damit Oberbillwerder Entwicklungsperspektiven für einen attraktiven Stadtteil mit hoher Aufenthaltsqualität geben.

Schwimmen lernen ist ein unverzichtbares Kulturgut und ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe. Ebenso sind Schwimmbäder für alle Bürger:innen eine sehr beliebte Freizeiteinrichtung. Zudem kann der Reha- und Gesundheitssport im Wasser einen wichtigen Baustein für eine gesunde Lebensführung darstellen. Den Fraktionen von SPD und Grünen ist die Bedeutung des Schwimmens bewusst: Mit Hilfe der Drs. 22/3398 und 22/6747 wurde der Senat in der Corona-Pandemie ersucht, gemeinsam mit der Bäderland Hamburg GmbH (BLH), dem Hamburger Schwimmverband und der Deutschen Le-bensrettungsgesellschaft ein Konzept zu entwickeln, das Kindern und Jugendlichen ermöglicht, trotz der notwendigen Schließungen während der Pandemie, Schwimmen zu lernen.

Klar ist: Hamburgweit ist der Bedarf an Schwimminfrastruktur für die beschriebenen Bereiche dauerhaft von hoher Relevanz für die städtische Daseinsvorsorge. Bäderland Hamburg und die Freie und Hansestadt Hamburg verfolgen deswegen seit Jahren die erfolgreiche Strategie, die bestehenden Schwimmbäder fortlaufend zu modernisieren und gleichzeitig die ganzjährig nutzbare Wasserfläche schrittweise zu vergrößern. Die Planung und Entwicklung neuer Stadtentwicklungsgebiete wie beispielsweise in Oberbillwerder ist dabei hilfreich. Gleichzeitig gilt es, bedarfsgerecht zu planen und die Bedürfnisse der Freizeitnutzenden, der Schüler:innen und der Sportler:innen sowohl im Wettkampf- als auch im Gesundheitssport bedarfsgerecht zu analysieren und dementsprechend zu berücksichtigen.

In Bergedorf gibt es bisher mit dem Bille-Bad ein Freizeitbad mit einem Mehrzweckbecken und einem ganzjährig beheizten Außenbecken. Dazu kommt ein Saunabereich sowie ein Erlebnisbecken und ein Wasserspielplatz. Mit dem schienengebundenen öffentlichen Nahverkehr ist die Alster-Schwimmhalle in Hamburg-Nord (Hohenfelde) die nächste zu erreichende Schwimmhalle von Bäderland.

SPD und GRÜNE haben in ihrem Koalitionsvertrag für die 22. Legislaturperiode der Bürgerschaft vereinbart, dass in Oberbillwerder ein Schwimmbad im Standard eines Niedrigenergiehauses und mit der Nutzung lokaler Energieressourcen geplant werden soll. Der bisherige Stand der Planungen ging von einem 25-Meter-Becken mit vier Bahnen aus. Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in einem Beschluss aus dem Februar 2023 weitergehende Erwartungen formuliert. Bäderland Hamburg und die beteiligten Dienststellen der Stadt aktualisieren gegenwärtig die entsprechende Bedarfsprüfung.

Vor dem Hintergrund dieser Sachlage möge die Bürgerschaft beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. unter Einbindung der Bäderland Hamburg GmbH sowie der IBA Hamburg GmbH und ggf. weiterer Akteure zu prüfen, wie ein für die Öffentlichkeit zugängliches Schwimmbad in größeren Abmessungen (mit fünf bis sechs 25-Meter-Bahnen) als nach dem bisherigen Stand der Überlegungen vorgesehen und möglichst weitgehend im Standard eines Niedrigenergiehauses und mit Nutzung lokaler Energieressourcen für den zukünftigen Stadtteil Oberbillwerder realisiert werden kann. Dabei soll die Errichtung eines geeigneten Kurs- bzw. Lehrschwimmbeckens sowie einer attraktiven Außenliegewiese geprüft werden. Alternative Nutzungskonzepte und Trägermodelle sollen in die Prüfung einbezogen werden;

2. die Planungen für das Schwimmbad in Oberbillwerder mit einem tragbaren Finanzierungskonzept darzustellen;

3. der Bürgerschaft bis zum 31.12.2023 zu berichten.

 

 

 

 

sowie
  • Andrea Nunne
  • Maryam Blumenthal
  • Eva Botzenhart
  • Rosa Domm
  • Olaf Duge
  • Jennifer Jasberg
  • Sonja Lattwesen
  • Dominik Lorenzen
  • Zohra Mojadeddi
  • Johannes Alexander Müller
  • Lisa Maria Otte
  • Dr. Miriam Putz
  • Ulrike Sparr (GRÜNE) und Fraktion