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Hamburgs Zukunft zu allen Zeiten klug, sozial und nachhaltig gestalten: Fortführung und Ausbau der Natur-Erlebnis-Schulhöfe in Hamburg

Donnerstag, 20.05.2021

Der Aufenthalt und das Erleben von Natur haben zahlreiche positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern. 86 Prozent der Hamburger Grundschüler*innen nehmen am Ganztag teil und sind täglich 7 bis 10 Stunden in der Schule. Mit der Gestaltung naturnaher Schulhöfe, die diese Erlebnisse ermöglichen, können körperliche, psychische und soziale Entwicklungen positiv unterstützt werden.

Für eine gesunde körperliche und psychische Entwicklung ist die Natur sehr wichtig. Kinder, die sich viel in der Natur aufhalten, bewegen sich automatisch mehr, sind kreativer und nehmen ihre Umwelt sowie sich selbst bewusster wahr. Für die physische Gesundheit unterstützen das Spielen und die Bewegung in der Natur besonders die motorischen Entwicklungen heranwachsender Menschen.

Darüber hinaus ist nachgewiesen, dass naturnahe Umgebungen sich äußerst positiv auf die psychische Gesundheit auswirken: Stress wird abgebaut, Erholung und kognitive Entwicklung werden begünstigt. Dazu wird im freien Spiel in der Natur Kreativität gefördert und die Symptome von chronischen Aufmerksamkeitsstörungen (ADD) werden abgebaut.

Die Pflege von Naturschulhöfen ermöglicht, dass bei Kindern durch die Erfahrungen in der Natur das Bewusstsein und das Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt wächst.

Da außerschulische, naturnahe Lernorte mitten in der Stadt nicht immer leicht zu erreichen sind und die Kinder mittlerweile einen Großteil ihrer Wachzeit auf dem Schulgelände verbringen, bietet es sich an, die Natur direkt auf dem Schulhof anzusiedeln. Ein Schulgarten oder Schulhof, der naturnah gestaltet ist, ermöglicht jungen Menschen das Erleben von Natur mit Flora und Fauna. Dort können sie sich die Materien, Phänomene und Abläufe der Lebenszyklen in der Natur selbst erschließen und sich spielerisch und selbstwirksam in der Natur erleben.

Natur-Erlebnis-Schulhöfe bestehen aus Vegetationsflächen, bepflanzten Trocken-mauern, Wildblumenwiesen, Spielecken und Orten für Insekten- oder Bienenhotels. Projekte wie Wasserläufe, Weidentunnel und Teiche sind in der Planung anzulegen. Die Schulhöfe in Deutschland und Hamburg, die schon umgestaltet wurden, zeigen, dass aus Kindern so kleine Forscher*innen werden.

Zudem tragen Natur-Erlebnis-Schulhöfe etwas zur Erhaltung unserer Umwelt bei, denn sie leisten einen kleinen Beitrag, um dem Insekten-, Pflanzen- und Vogelsterben etwas entgegenzusetzen. Die Konzeption und Umsetzung von Natur-Erlebnis-Schulhöfen erfordert den Einsatz von finanziellen Mitteln und Fachexpertise: Heimische Pflanzen, natürliche Baustoffe, Projekte wie Teiche, Bienenstöcke etc. erfordern einen Kosteneinsatz, der sich für die Gesundheit und Entwicklung der Schüler*innen mehrfach auszahlen wird.

SPD und Grüne wollen möglichst viele Hamburger Grundschulen dabei unterstützen, ihre Schulhöfe zu Orten für Natur-Erlebnisse für ihre Schüler*innen umzugestalten. Im Jahr 2018 hat die Bürgerschaft den Senat dazu aufgefordert zu prüfen, einen Fonds in Höhe von 50.000 Euro für den Bau von Natur-Erlebnis-Schulhöfen einzurichten und dazu ein geeignetes Finanzierungs- und Vergabekonzept für Grundschulen zu entwickeln (Drs. 21/15380). Dieser Fonds wird zum Schuljahresbeginn 2021 für die Hamburger Grundschulen an den Start gehen.

Aufgrund der Corona-Pandemie gewinnen Spiel- und Naturerfahrungen für Kinder und Jugendliche besondere Relevanz, aus diesem Grund wären naturnahe Schulhöfe auch für ältere Kinder und Jugendliche anzudenken.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht,

1. über die Umsetzung der Drs. 21/15380 zu berichten und dabei die Konzeption für den Fonds für Natur-Erlebnis-Schulhöfe zu beschreiben. Dabei möge dargestellt werden, welche Kriterien die Ideen der Schulen erfüllen müssen, um in die Auswahl zu kommen, welche Fördersummen die einzelnen Schulen erhalten können und in welcher Zusammensetzung und Entscheidungskompetenz die Auswahl- und Vergabeverfahren gestaltet werden.

2. auf Grundlage der Erfahrungen in Grundschulen zu prüfen, wie der Fonds auch für weiterführende Schulen einsetzbar wäre.

3. auf Grundlage der Erfahrungen in Grundschulen bis zum Ende des Schuljahres 2021/2022 zu berichten, wie der Fonds von den Schulen angenommen und umgesetzt wurde.

 

sowie
  • der Abgeordneten Ivy May Müller
  • Dennis Paustian-Döscher
  • Maryam Blumenthal
  • Miriam Block
  • Sina Demirhan
  • René Gögge
  • Farid Müller
  • Peter Zamory
  • Eva Botzenhart
  • Mareike Engels
  • Michael Gwosdz
  • Linus Jünemann
  • Zohra Mojadeddi (GRÜNE) und Fraktion