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Hamburgs Zukunft zu allen Zeiten klug, sozial und nachhaltig gestalten: Unterstützung der Seafarers‘ Lounge

Mittwoch, 19.05.2021

Die Deutsche Seemannsmission (DSM) Seafarers‘ Lounge Hamburg gGmbH ist ein Non-Profit-Unternehmen und wurde insbesondere für die landseitige Unterstützung der Crewmitglieder auf Kreuzfahrtschiffen bei ihren anlaufbedingten Aufenthalten in Hamburg gegründet. Die Seafarers‘ Lounge unterhält in Hamburg drei Standorte in den Kreuzfahrtterminals Altona, HafenCity und Steinwerder. Die meisten Crewmitglieder der Kreuzfahrtschiffe sind oft Monate auf See und können in der Seafarers‘ Lounge kostenlos mit ihren Familien Kontakt in Übersee aufnehmen, Geld überweisen, ausländische Währungen in Euro umtauschen und zu günstigen Preisen Lebensmittel aus ihren Heimatländern erwerben. Darüber hinaus steht ihnen während der Öffnungszeiten eine seelsorgerische Betreuung zur Verfügung, die auch bei rechtlichen Problemen schnell durch Vermittlung von kompetenten Ansprechpersonen Hilfestellung leisten kann. Wenn Crewmitglieder aufgrund von Krankheit das Schiff verlassen müssen, stehen ihnen die Mitarbeiter*innen helfend zur Seite. Die Seafarers‘ Lounge ist somit für die Crewmitglieder als soziale Anlaufstelle von herausragender Bedeutung und führt zudem zur Attraktivitätssteigerung des Standortes Hamburg aus Sicht der Reedereien. Auch während der Corona-Pandemie, als z. B. zeitweise sechs Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen zwangsweise festlagen, hat die Seafarers‘ Lounge Hunderte von Besatzungsmitgliedern an Bord seelsorgerisch betreut und alltagsnotwendige Dinge besorgt, die auf den Schiffen nicht zu bekommen waren.

Neben den drei Hauptamtlichen, die für die Seafarers‘ Lounge zuständig sind, wird die Arbeit von rund 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt. Die Einrichtung wird hauptsächlich aus Spenden, einem freiwilligen Kostenbeitrag der Reedereien und aus Eigenerlösen der Einrichtung durch den Verkauf der Verbrauchsgüter finanziert. Infolge der wieder zu erwartenden und zunehmenden Anläufe der Kreuzfahrtschiffe in Hamburg ist es erforderlich, die Standorte im Hafen zu stärken. Ohne eine weitere finanzielle Unterstützung können die Angebote nicht in der bewährten Form aufrechterhalten werden. Zudem durften und dürfen die Shops der Seafarers‘ Lounge an den Terminals aufgrund der Corona-Pandemie nicht öffnen, sodass die Einnahmen aus Verkäufen weggebrochen sind und es sind Spenden weggebrochen. Um die Seafarers‘ Lounge auch in der Pandemie in ihrer Existenz zu sichern, soll sie seitens der Freien und Hansestadt Hamburg im Haushaltsjahr 2021 finanziell unterstützt werden. Die finanzielle Unterstützung der Seafarers‘ Lounge für dieses wichtige Angebot muss aber auch für die nächsten Jahre gesichert werden, da der Bedarf weiter steigen wird. Dabei sollte geprüft werden, inwiefern die finanzielle Beteiligung der Reedereien in den nächsten Jahren bedarfsorientiert angepasst und ausgebaut werden kann. Zudem ist es die Verantwortung der Reedereien, die Arbeitsbedingungen und Freizeitangebote für das internationale Bordpersonal weiter zu verbessern. Die Stadt Hamburg unterstützt bereits die Einrichtung „Duckdalben“ (Träger: DS Hamburg – Harburg e. V.) an den Containerterminals. Dort werden aber nur Crewmitglieder der Handelsschifffahrt betreut. Die Seafarers‘ Lounge Hamburg gGmbH der Deutschen Seemannsmission unterstützt hingegen Crewmitglieder an den drei Kreuzfahrtterminals.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Senat wird ersucht,

1. den Betrieb der Seafarers‘ Lounge Hamburg gGmbH im Haushaltsjahr 2021 einmalig mit Mitteln in Höhe von bis zu 80.000 Euro aus dem Haushalt der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) zu unterstützen,

2. zu prüfen, welche Erforderlichkeiten bestehen, die Seafarers‘ Lounge auch im Haushaltsjahr 2022 finanziell zu unterstützen, und

3. der Bürgerschaft bis zum 31.12.2021 zu berichten.

sowie
  • der Abgeordneten Dr. Miriam Putz
  • Dennis Paustian-Döscher
  • Rosa Domm
  • Olaf Duge
  • Gerrit Fuß
  • Dominik Lorenzen
  • Zohra Mojadeddi
  • Johannes Müller
  • Andrea Nunne
  • Lisa Maria Otte
  • Dr. Gudrun Schittek
  • Ulrike Sparr
  • Eva Botzenhart
  • Mareike Engels
  • René Gögge
  • Michael Gwosdz
  • Linus Jünemann (GRÜNE) und Fraktion